Roman

Der Ofensetzer

1986, in einem Neubau­ge­biet im Norden der DDR: Toms Eltern strei­ten. Seine Lehrer lügen. Die Abende mit der Clique sind trist, und Steffi ist in den zukünf­ti­gen NVA-Berufs­of­fi­zier Mario Wendt verliebt.

Eines Nachts schreibt Tom eine Protest­lo­sung an die Wand seines Schul­ge­bäu­des. Er wird verhaf­tet und verhört, aber die Strafe bleibt aus. Statt­des­sen lernt er Haupt­mann Lorenz von der Staats­si­cher­heit kennen. Tom fühlt sich wie verwan­delt: Ausge­rech­net für ihn inter­es­siert sich die allmäch­tige Stasi! Schon bald jedoch gerät der 15-Jährige in einen Stru­del aus Angst, Miss­trauen und Verrat. Denn seine Losung stammt von einer jener Post­kar­ten, die seit eini­ger Zeit aus dem Stadt­ge­biet versen­det werden, und Haupt­mann Lorenz muss heraus­fin­den, wer sich hinter dem Absen­der verbirgt: wirk­lich nur ein Ofen­set­zer namens Manfred Heiliger?

Verzwei­felt will Tom sich von der Stasi tren­nen. Doch Haupt­mann Lorenz ist wie beses­sen von Heili­ger. Als der spur­los verschwin­det, bricht Lorenz zusam­men – und sein Schick­sal liegt in Toms Händen.

Ein Roman über Väter und Söhne. Ein Roman, der von Udo L. bei den Tisch­ten­nis­plat­ten hinter der Wohn­scheibe erzählt, von der Stasi im Klas­sen­raum, und davon, was es kosten kann, den besten Freund nicht zu verraten.


Zitat

“Jugend­li­che, manche von ihnen fast noch Kinder, die von der Stasi für Spit­zel­dienste miss­braucht wurden: Span­nend und authen­tisch schreibt Chris­tian Ahnsehl über ein bislang wenig bekann­tes Kapi­tel der DDR-Geschichte.“
Dr. Ilko-Sascha Kowal­c­zuk, Historiker


Pressestimmen

” … eine raffi­niert gebaute Geschichte …, so span­nend erzählt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legt. … die Kapi­tel sind kurz, kein Wort zu viel, alles lebt vom Dialog. Es gibt nur wenige Hand­lungs­orte, die zudem immer wieder­keh­ren, so verliert der Leser nie die Orien­tie­rung und bleibt wie gefes­selt in der Geschichte, als liefe er selbst durch das Rosto­cker Plat­ten­bau­ge­biet, säße im Stasi-Büro oder beträte eine konspi­ra­tive Wohnung. … Denn Ahnsehls Stärke ist die beinahe beängs­ti­gend genaue Erin­ne­rung. Die Farben, Gerü­che, Situa­tio­nen des DDR-Alltags beschreibt er so genau, dass man sie zu sehen, zu riechen, zu erle­ben meint. Und er schafft es, ganz neben­bei vom Lebens­ge­fühl in der DDR zu erzäh­len.“
Frank­fur­ter Allge­meine Zeitung, Frank Pergande
zur Rezen­sion > faz.net

“Chris­tian Ahnsehl erzählt nüch­tern, stil­si­cher und über­zeu­gend. … Ein Buch, stell­ver­tre­tend für so viele DDR-Schick­sale. Ein Stasi-Krimi — und noch viel mehr. Ein wich­ti­ges Buch!“
MDR-Kultur, Stefan Maelck

“Die Hand­lung des Romans ist kunst­voll verwo­ben und dyna­misch kompo­niert. … Da ist ein geheim­nis­vol­ler Dissi­dent, der nichts Verbo­te­nes tut, ein staats­treuer Jugend­li­cher, der rebel­liert und ange­wor­ben werden soll, und ein Stasi-Offi­zier mit einer tragi­schen stali­nis­ti­schen Fami­li­en­ge­schichte. Verdeckte Wider­sprü­che, einge­bet­tet in Norma­li­tät pur, gesche­hend auf dunk­lem Geheim­nis, das nur ab und an hervor­scheint. Vorder­grün­dig keine Helden, keine Schur­ken. Alles geht seinen sozia­lis­ti­schen Gang — bis zum nahen Ende.“
Tors­ten Ruch­höft, Risse — Zeit­schrift für Lite­ra­tur in Meck­len­burg und Vorpommern

“Es ist eine Geschichte über seeli­sche Grau­sam­keit, über Nieder­tracht und Aufrich­tig­keit, über Macht und Ohnmacht … Am Ende stür­zen die Erzähl­ebe­nen zusam­men — wie in einem Krimi.“
Ostsee-Zeitung, Matthias Schümann

” … lässt sich außer­or­dent­lich gut lesen, entfal­tet einen beträcht­li­chen Sog und wurde klug konzi­piert. Am Ende ist nämlich alles anders, als es schien.“
Schwe­ri­ner Volks­zei­tung, Monika Maria Degner

“Ein Roman, der im Gedächt­nis bleibt. … Chris­tian Ahnsehl hat aus Wirk­lich­keit Lite­ra­tur gemacht.“
Lübe­cker Nach­rich­ten, Roland Mischke

“Keine Spur von verbrauch­ter Thema­tik oder Idea­li­sie­rung der Zustände, sondern glaub­haft und psycho­lo­gisch schlüs­sig entwi­ckelt. Hier hat einer seine Geschichte aufge­schrie­ben; man nimmt sie ihm ab.“
Gene­ral-Anzei­ger Bonn, Feli­ci­tas Zink

„Ahnsehl entwirft ein tris­tes Bild der DDR, das mancher nost­al­gi­scher Verklä­rung wider­spricht. Er tut dies präzise, aber mit Zurück­hal­tung, karg und dabei sehr realis­tisch.“
Lesart. Unab­hän­gi­ges Jour­nal für Literatur


Lesungen

07.04.2020

Lesung aus der ande­ren buch­hand­lung in Rostock mit Chris­tian Ahnsehl und Manfred Keiper

17.02.2020

MV1 — Heimat bewegt

08.04.2020

Mitschnitt: Radio LOHRO, Lite­ra­tur­re­dak­tion bei der Buch­pre­miere am 4.2.2020 im Lite­ra­tur­haus Rostock